Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte ...
Zur Osterzeit und dem erwachenden Frühling - für viele Menschen die schönste Jahreszeit - gehört unstrittig eine Blume: die Osterglocke (narcissus pseudonaricus, ein Amaryllisgewächs).
Narzissen stammen ursprünglich von der iberischen Halbinsel und verbreiteten sich von dort.
Über ihre Entstehung gibt es mehrere Sagen. Am bekanntesten ist wohl die von Ovid. In seinen „Metamorphosen“ erzählte er von dem Jüngling Narkissos:
Narkissos war ein sehr schöner Jüngling, der eines Tages in einer Quelle sein Spiegelbild sah und sich sofort in diesen jungen Mann verliebte. Er versuchte vergeblich, ihn zu umarmen und zu küssen und erkannte, dass er sich in sein eigenes Bild verliebt hatte. Seine Qual, dass er sich selbst nicht in Liebe umarmen konnte, wurde so groß, dass er sich einen Dolch ins Herz stieß. Als sein Blut die Erde tränkte, entstanden die Narzissen.
Es gibt mehr als 24.000 Sorten Narzissen. Ihre Blühzeiten sind unterschiedlich, aber zu Ostern blüht zuverlässig die gelbe Trompetennarzisse, die deshalb auch zur Osterglocke aufgestiegen ist.
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Die Poeten Europas besangen die Osterglocke schon im 17. Jahrhundert:
„Flora stickt ihr Purpurkleid mit /
den veilgen und narcissen“
schreibt Andreas Tscherning (1611 – 1659) in seinem Gedicht „Hochzeitslied im Frühling“.
„Narzissen, die, eh‘ die Schwalb´ es wagt, erscheinen und des Märzes Wind mit ihrer Schönheit fesseln.“
So freute sich Shakespeare (1564 - 1616) über sie.
Und Paul Gerhardt (1607 – 1676) dichtet in seinem Lied „Geh‘ aus, mein Herz, und suche Freud‘“:
„Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an,
als Salomonis Seide.“
In der Symbolsprache der Maler des Mittelalters stand die Narzisse für die Hoffnung auf die Wiederauferstehung. Im Wallraf-Richartz-Museum gibt es ein als „Der große Kalvarienberg“ bezeichnetes Gemälde eines unbekannten Meisters (entstanden um 1415 / 1420), auf dem vor dem Kreuz Narzissen blühen.
Hier in Köln sind wir in der beneidenswerten Situation, dass wir wilde Narzissenwiesen im Nationalpark Eifel bewundern können. Sie wachsen im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal bei Monschau und im Oleftal bei Hellenthal. In normalen Zeiten finden von Ende März bis Mai geführte Wanderungen statt, die aber in diesem Jahr ausfallen. Aber für Individualbesuche sind die Täler z.Zt. geöffnet. Informationen finden Sie auf: www.eifel.info/natur/narzissenbluete-eifel
Jetzt noch ein Tipp für verregnete Tage: Sie können Ihren Lieblingsplätzen oder Traumzielen in aller Welt einen Besuch abstatten, vorausgesetzt, dort steht eine Livecam. Auf www.skylinewebcams.com können Sie auswählen, ob Sie in Rom z.B. dem Aufbau und Geschehen auf dem Markt des Campo de‘ Fiori folgen, oder ob Sie lieber in Afrika in exzellenter Position die Wildtiere an einer Wasserstelle in einem der Nationalparks beobachten oder sich die Situation an den z. Zt. aktiven Vulkanen ansehen möchten.
Das SeniorenNetzwerk Altstadt-Nord wünscht Ihnen - trotz aller Einschränkungen - eine schöne Zeit! Bleiben Sie gesund und bewahren Sie sich in dieser für uns alle nicht leichten Zeit ein positives Denken.
(Barbara Cramer)